Taschengeld Ratgeber - Ab wann ergibt es Sinn?
- Rechtliche Grundlagen > Mythos Taschengeld-Paragraph
- Warum Kinder Taschengeld bekommen sollten
- Wie viel Taschengeld für Kinder geeignet ist – unterteilt nach Lebensjahren
- Ab wann Kinder Taschengeld bekommen sollten
- Praktische Tipps zum Taschengeld
- Zu viel Geld für Kinder – ein Luxusproblem
- Probleme und Risiken beim Taschengeld
- Taschengeld und nachhaltiger Konsum
In einer Kultur der ständigen Verfügbarkeit von Konsumgütern ist es für Kinder sehr wichtig einen gewissenhaften Umgang mit Geld zu üben. Eine hervorragende Möglichkeit dazu bietet das Taschengeld. Als pädagogisches Mittel hilft es Kinder zunächst in einem überschaubaren Rahmen an das Thema Geld heranzuführen. Die verschiedenen Herangehensweisen und gängigen Empfehlungen stellen wir Ihnen Heute vor, damit Sie erfahren, wie Taschengeld die Entwicklung Ihres Kindes optimal unterstützen kann. Zudem haben wir für Eltern wertvolle Tipps zur Höhe des Betrages und zur Häufigkeit der Zahlung zusammengetragen, die als Leitfaden einen umfassenden Überblick zum Thema bieten. Auch stellen wir ein komplexes Modell vor und informieren Sie ob es sinnvoll ist das Taschengeld an Bedingungen zu knüpfen. Mit unseren verschiedenen Anregungen und Denkanstößen zum Thema sind Sie bestens gerüstet, wenn einmal der Zeitpunkt kommt, an dem Ihr Kind mit erwartungsvollem Blick die Frage nach Taschengeld stellt.
Rechtliche Grundlagen
Der sogenannte „Taschengeld- Paragraph“ wird manchmal als gesetzliche Verpflichtung zur Zahlung von Taschengeld für Kinder fehlinterpretiert. Auch wenn der Paragraph mit dem Taschengeld in Zusammenhang gebracht wird, behandelt er tatsächlich die Geschäftsfähigkeit Minderjähriger in Hinsicht auf den Abschluss eines Vertrages ohne die Zustimmung eines gesetzlichen Vertreters mit eigenen finanziellen Mitteln.
Kinder sind demnach laut der gesetzlichen Regelung des BGB §106 ab dem 7. Lebensjahr nur beschränkt geschäftsfähig. Das bedeutet einfach ausgedrückt, sie dürfen Rechtsgeschäfte so z.B. den Kauf eines Lutschers, selbst abschließen. Aber dieser Kauf ist schwebend unwirksam was bedeutet, dass die Eltern den Kauf auch im Nachgang noch ablehnen können indem sie ihm einfach nicht zustimmen, vgl. § 108 I BGB. Anders verhält sich dieser gesetzliche Schutzmechanismus, wenn jedoch geldliche Mittel zur freien Verfügung gestellt wurden. Stellen also Eltern oder die gesetzlichen Vertreter ein „Taschengeld“, dann sind durch Kinder ab 7 Jahren getätigte Einkäufe (Kaufverträge) rechtswirksam bis zu der Höhe wie im konkreten Einzelfall das Taschengeld ausfallen würde. So würde ein Kaufvertrag bei einem Kind mit Millionären als Eltern ggf. auch der Kauf eines günstigen Smartphones noch durch gehen, während im Normalfall der Kauf von einfacheren Kopfhöheren noch gedeckt sein dürfte. Somit legitimiert der sogenannte „Taschengeld-Paragraph“ das eigenständige Einkaufen von Waren und Dienstleistungen durch Kinder:
Eltern sind also nicht per Paragraph 110 BGB verpflichtet, Kindern ein Taschengeld zu zahlen. Dies ist eine vollkommen freiwillige Leistung, die sich wegen der Vielzahl positiver Lerneffekte großer Beliebtheit erfreut. Doch was können Kinder vom Umgang mit Geld lernen und vor allem: Wie? Im folgenden Abschnitt betrachten wir die positiven Lerneffekte genauer.
Warum Kinder Taschengeld bekommen sollten: 5 positive Effekte
Taschengeld vermittelt Kindern eine wichtige Lektion für‘s Leben: den Umgang mit Geldmitteln. Da wir aktuell in einer Welt monetäre Prägung leben ist es ratsam bereits Kinder auch erste und einfache Weise darauf vorzubereiten. So hilft Taschengeld dabei in kleinem Maße erste finanzielle Erfahrungen zu sammeln. Im Folgenden sind 5 Dinge aufgeführt, die Kinder durch Taschengeld, wenn es als pädagogisches Mittel eingesetzt wird, erlernen können:
- Eigenverantwortung: Als pädagogisches Mittel kann Taschengeld genutzt werden, um Kindern den Umgang mit Geld zu vermitteln. Da im besten Falle nur das Kind allein darüber entscheidet, was mit dem Taschengeld passieren soll, ist dies komplett in der Verantwortung des Kindes.
- Selbstständigkeit: Kaufentscheidungen werden vom Kind selbst getroffen und dann auch vollzogen, in dem es selbst an der Kasse bezahlt.
- Geduld: Wenn das Taschengeld ausgegeben wurde, braucht es Geduld um auf die nächste Zahlung zu warten. Bestenfalls halten sich alle Beteiligten an regelmäßige Auszahltermine. Das beugt Diskussionen vor und letztlich auch Taschengeldvorauszahlungen bis zum Sankt Nimmerleinstag. Nur so greift nämlich der Lerneffekt der nachfolgenden Lektion:
- Sparen: Wenn der begehrte Artikel zu teuer ist, dann muss gewartet werden, bis der Betrag mit mehreren Taschengeldzahlungen angespart wurde. Denn man kann nur ausgeben, was man hat. (Kredite oder Vorauszahlungen verwirren vor allem jüngere Kinder zu sehr und entsprechen nicht unbedingt dem gewissenhaften Umgang mit Geldmitteln)
- Wertigkeit von Dingen verstehen: Teuer ist natürlich nicht gleichbedeutend mit wertvoll und Günstiges ist nicht automatisch wertlos.
Jedoch kann nur der, der mit Geld umgeht, verstehen, was wieviel kostet. Wertigkeit lernen Kinder im Alltag auch über das Taschengeld. In der Praxis kann dies folgendermaßen gestaltet werden: Sie können sich beispielsweise mit fünf 1 Euro Münzen zur Taschengeldübergabe kurz mit Ihrem Kind zusammensetzen und Ihrem Kind die 5 Euro geben. Das wäre nun natürlich ganz schön viel für eine Woche (Bitte sehen Sie dazu die Taschengeld Empfehlung in nachfolgender Tabelle).
Dann nehmen Sie jeweils eine Münze wieder an sich – eine für Strom, eine für Kleidung, eine für Miete und eine für Lebensmittel. Schließlich bleibt 1 Euro bei Ihrem Kind als Taschengeld zur freien Verfügung und der Rest entfällt auf die Lebenshaltungskosten. So lernen Kinder ganz direkt und praktisch, dass selbst seine Kinderkleidung nicht auf Bäumen wächst und Lichtausschalten Geld spart. Aber ebenso warum auch seine Eltern mit dem Geld haushalten, da eben auch das Zuhause und der Alltag Geld kosten und auch bezahlt werden müssen.
Auf diese Weise unterstützt Taschengeld Kinder dabei, zu mündigen Konsumenten werden zu können. Darüber hinaus ist es ratsam, die Medienkompetenz von Kindern zu fördern - vor allem im Hinblick auf die Werbung, die zwischen Trickfilmen im TV, in Kinderzeitschriften und im öffentlichen Raum gezielt auf den Konsumenten Kind ausgerichtet ist. Immerhin wirbt kein Spielzeughersteller mit den Worten „Ich koste nur sieben Wochen Taschengeld“ und so bleibt der Preis, den solche Anschaffungen mit sich bringen oft im Verborgenem. Werbung und Konsum gehen Hand in Hand. Marketingstrategien zu erkennen und zu bewerten gelingt vor allem jüngeren Kindern am besten mit der Hilfe ihrer Eltern, wenn Werbung in Medien konkret gemeinsam thematisiert wird. Die beworbenen (und in Kinderaugen begehrenswerten) Artikel dabei nicht per se abzuwerten, sondern offen und auf Augenhöhe mit Kindern zu kommunizieren, ist hier besonders erfolgversprechend.
Wie viel Taschengeld für Kinder – eine Aufstellung nach Altersgruppen
Wie viel Geld Ihr Kind bekommen sollte, können Sie ganz individuell entsprechend Ihrer finanziellen Situation festlegen. Nach Altersstufen gestaffelt empfiehlt das Deutsche Jugendinstitut folgende Beträge:
Alter des Kindes | Höhe des Taschengeldes je nach Auszahlungsrhythmus |
unter 6 Jahren | 0,50 - 1,00 Euro pro Woche |
ab 7 Jahren | 1,00 - 1,50 Euro pro Woche |
ab 8 Jahren | 1,50 - 2,00 Euro pro Woche |
ab 9 Jahren | 2,00 - 2,50 Euro pro Woche |
ab 10 Jahren | 2,50 - 3,00 Euro pro Woche |
ab 11 Jahren | 15,50 - 18,00 Euro pro Monat |
ab 12 Jahren | 18,00 - 20,50 Euro pro Monat |
ab 14 Jahren | Vereinbarung von Budget-Geld für Drogerie bis Telefon |
Für Jugendliche ab 13 Jahren steigt der empfohlene Taschengeldbetrag entsprechend weiter. Hier kann zudem ein Budgetgeld vereinbart werden, welches für Ausgaben wie Schulmaterialien, Kleidung, Drogerie oder Handyrechnung genutzt werden kann und beispielsweise per Girokonto von Teenagern selbst verwaltet wird. Auch kann bei Teenagern ein eigenes Einkommen mittels Nebenjob ein Thema werden, das eine Neubewertung des Taschengeldes notwendig macht. Dagegen kann erworgen werden, dass die Kindheit auch Kindheit bleiben sollte und daher ein Nebenjob so lebenswert er auch ist ein Stück dieser freien Zeit raubt. Das Arbeitsleben kommt daher früh genug.
Wichtig ist in jedem Fall, dass die Höhe des Taschengeldes so gewählt wird, dass es nicht zu einer Belastung für Ihren Haushalt wird. Haushalte mit leichtem Einkommen, sollten mit Kindern offen darüber sprechen, ob oder in welcher Höhe ein Taschengeld möglich ist. Das stellt sicher, dass die fehlende Zahlung von Taschengeld nicht mit mangelnder Zuneigung in einen falschen Zusammenhang gebracht wird. Ebenso können ein weit besseres Verständnis entwickeln als man ihnen es oft zutraut, ebenso nimmt es auch den Druck der Eltern.
Im Gegensatz dazu kann auch zu viel Geld zu einem Problem werden, wenn Kinder lernen sollen mit Geld umzugehen. Verständlicherweise sind wir stets bestrebt, unseren Kindern alles geben zu wollen, was sie brauchen, und manchmal eben sogar mehr als das. Daher ist es empfehlenswert, bei Kindern ein Verständnis zu schaffen, dass es sich bei Geld im Allgemeinen und beim Taschengeld im Speziellen um eine begrenzte finanzielle Ressource handelt, die nicht endlos nachgefordert werden kann. Diese Einsicht trifft natürlich besonders die Kinder am härtesten, die Dagobert Duck glücklich im Geld schwimmend zusehen durften und nun herausfinden, dass solche Geldanhäufungen für den Durchschnittsmenschen nicht die Regel sind.
In Haushalten mit hohem Einkommen erhalten Kinder – gemessen an ihrer kognitiven Entwicklung – bisweilen zu früh eigenes Geld. Im Kindergartenalter überfordert Taschengeld die Kinder jedoch oft und sie können noch nicht von den pädagogischen Vorteilen von Taschengeld profitieren. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt Kindern ein Taschengeld zu geben? Im Nachfolgenden sind einige Empfehlungen zusammen gefasst.
Ab wann Kinder Taschengeld bekommen sollten
Sie kennen Ihr Kind natürlich am besten und können individuell nach dem Entwicklungsstand entscheiden, ab wann Ihr Kind in der Lage ist zu begreifen, wozu Taschengeld genutzt werden sollte und wozu eben nicht. Daher erwähnen wir hier nur die allgemeinen Empfehlungen, ab wann Taschengeld für Kinder sinnvoll ist.
Während für jüngere Kinder (ca. Kindergartenalter) der Reiz von Geld am ehesten darin besteht, dass es schön glänzende Taler gibt und bunte Scheine, begreifen Kinder circa ab dem Schulalter inwiefern ein Geldschein mehr wert ist als ein Geldstück. Mit voranschreiten des 1. Schuljahres erschließen Kinder sich im Mathematikunterricht den Zahlenraum bis 20. Dieses Zahlenverständnis ist ein guter Ausgangspunkt um an den Umgang mit Taschengeld herangeführt zu werden.
Vor dem 10. Lebensjahr wird empfohlen Kindern ihr Taschengeld wöchentlich zu geben. Über einen ganzen Monat mit dem Taschengeld hauszuhalten ist für jüngere Kinder bisweilen noch zu schwierig. Ab 10 Jahren kann das Taschengeld dann monatlich übergeben werden, da Kinder ab diesem Alter nicht mehr dazu neigen den gesamten Betrag sofort auszugeben, sondern in der Lage sind längerfristig zu planen und Sparziele verfolgen können.
Praktische Tipps zum Taschengeld
Von Zeit zu Zeit ein paar Euro zugesteckt zu bekommen, ist für Kinder schön, verfehlt aber leider den Zweck von Taschengeld. Wichtig wäre das Kind vorab genau über den Sinn und Unsinn von Taschengeld zu informieren und vor allem auch zu erwähnen, dass es sich hierbei um eine begrenzte finanzielle Ressource handelt, die nicht unbegrenzt nachgefordert werden kann. Mit festen Regeln bezüglich der Höhe und dem Zeitpunkt der Taschengeldauszahlung gibt es später keine Diskussionen über Vorauszahlungen etc. (diese untergraben leider auch den Lerneffekt „Sparen für größere Ausgaben“). Es ist besonders empfehlenswert, die Regeln das Taschengeld betreffend mit Kindern gemeinsam festzulegen und zu besprechen, sodass diese später von allen Beteiligten beherzigt werden können. Beim gemeinsamen Gespräch zeigt sich dann auch gleich, ob Ihr Kind ein Naturtalent in Sachen „Gehaltsverhandlung“ sein wird.
Es wird darüber hinaus empfohlen, das Taschengeld regelmäßig und bedingungslos zu zahlen. Das bedeutet, die Zahlung unabhängig zu machen von guten bzw. schlechten Noten oder dem allgemeinen Betragen des Kindes, weil Taschengeld keine Erziehungsmaßnahme oder Ansporn für gute Noten darstellen sollte, sondern davon unabhängig den Umgang mit Geldmitteln vermitteln soll. Dazu ist es wichtig, dass das Taschengeldbudget zuverlässig planbar ist.
Zu viel Geld für Kinder – ein Luxusproblem
Man kann es sich kaum vorstellen, aber zu viel Geld kann durchaus zum Problem werden, wenn ein Zehner hier und ein Fünfer dort zugesteckt und dann direkt wieder investiert wird, ist Taschengeldsparen natürlich überflüssig und alle Konsumwünsche gehen umgehend in Erfüllung. Eine Verbraucherstudie (Kids VA 2015) mit mehr als 7 Millionen befragten Kindern im Alter zwischen 4- 13 Jahren ergab, dass Kinder in Deutschland im Schnitt an Ostern, Weihnachten und Geburtstagen in Summe circa 190 Euro geschenkt bekommen – das ist wohlgemerkt nur das Geld, dass sie bekommen und nicht der Wert der Geschenke. Dieser Zusatz zum Taschengeld ist also durchaus nicht zu vernachlässigen.
Eine Lösung für damit einhergehende Probleme kann sein, solche Sonderzahlungen mit einem direkten Zweck zu versehen. Ein aufgestelltes Sparschwein kann sowohl Verwandtschaft, als auch Kindern, zeigen, dass hier sinnvoll gespart wird. Und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude! Der nächste Freizeitparkbesuch oder ein hochwertiges, nachhaltiges Geschenk sorgen dann für noch mehr Glücksmomente im Jahr. Damit der persönliche Bezug vom Geschenk (Freizeiterlebnis/nachhaltiges Geschenk) zum Schenkenden nicht fehlt, kann im Anschluss an den so finanzierten Freizeitspaß oder Kauf eines hochwertigen Spielzeugs eine Dankeskarte/Digitale Nachricht mit Foto des strahlenden Kindes versendet werden.
Höhere Beträge sind ansonsten auf einem Kindergirokonto oder Sparbuch besser aufgehoben als im direkten Zugriff in der Spardose, wo sie eher wieder ausgegeben werden. Im Gegensatz zu Taschengeld, welches Kinder am besten ganz nach ihren eigenen Vorstellungen ausgeben dürfen sollten, ist es durchaus ratsam, die Zusatzzahlungen gemeinsam zu verwalten. 2015 gaben 65% der Kinder zwischen 4 und 13 Jahren an, ein Sparbuch/Girokonto zu besitzen, auf dem Geld mit dem konkreten Sparziel hinterlegt wird. Sparziele waren u.a. Unterhaltungselektronik (43% der befragten Kinder) und Spielzeug (20% der Kinder).
Probleme mit dem Taschengeld
Sollten Eltern das Taschengeld von Kindern reglementieren? Um Eigenständigkeit zu lernen ist es natürlich wichtig, eigenständig handeln zu dürfen. Daher empfehlen die meisten Quellen zum Thema Taschengeld, Kindern freie Hand zu lassen. Was ist aber, wenn Kinder mit ihrem Taschengeld stets besorgniserregende Mengen Süßigkeiten kaufen und natürlich auch verzehren möchten? Immerhin gaben in einer Konsumforschungsumfrage von 2015 63% der befragten Kinder an, ihr Taschengeld für Süßigkeiten, Kekse und Kaugummi auszugeben.
In einem einfühlsamen Gespräch auf Augenhöhe können Eltern zunächst versuchen zu erfahren, warum denn so viele Süßigkeiten gekauft werden. Zum Eigenbedarf oder als Geschenk für die Spielkameraden - in Maßen ist Süßes (noch) kein Problem aber groß und stark wird man davon natürlich leider nicht. Und auch der Zahnarzt sieht diese Mittelverwendung des Taschengelds ganz sicher nicht gern.
Ein weiteres Problem kann auftreten, wenn das Taschengeld stets sehr schnell ausgegeben wird. Bei Kindern bis 10 Jahren wird empfohlen Taschengeld wöchentlich anstatt monatlich zu zahlen, da jüngeren Kindern die langfristige Planung schwerer fällt. Wenn Ihr Kind es nicht schafft, etwas vom Taschengeld zurückzulegen, obwohl es sich eigentlich ein Sparziel für einen großen Wunsch gesetzt hat, können Sie gemeinsam schauen, warum das Sparen so schwerfällt. Nicht alles Geld direkt auszugeben ist schwierig und will geübt werden. Dabei benötigen Kinder anfangs oft Unterstützung, daher fragen Sie ruhig, wie Sie Ihrem Kind am besten praktisch helfen können (Führung eines Kassenbuches, von monatlicher auf wöchentliche Zahlung umstellen, Erstellen eines Sparplans). So lernt Ihr Kind mit Ihrer Hilfe, dass Geld nicht direkt ausgegeben werden muss.
Nachhaltiger Konsum – auch das kann man lernen
Wenn wir etwas wegschmeißen ist es nicht weg, sondern einfach woanders. Entsorgte Konsumgüter hören nicht einfach auf zu existieren. Daher ist es wichtig, sich vor dem Kauf die Frage zu stellen: brauche ich diesen Artikel wirklich?
Geduld führt zu bewusstem Konsum – was hier und jetzt für ein Kind super spannend und begehrenswert ist, ist in ein paar Wochen (wenn der notwendige Zahlbetrag angespart wurde) vielleicht schon gar nicht mehr so attraktiv. Wenn beim Konsum jedem Impuls direkt nachgegeben wird, führt das zu vollgestopften Kinderzimmern, Frust bei Unordnung und Ärger, wenn das Durcheinander von zu viel Zeug wieder aufgeräumt werden soll. Um alles, was wir besitzen, müssen wir uns kümmern. Konsumgüter wollen bezahlt, verstaut, benutzt, sauber gehalten und aufgeräumt werden und sind somit ganz schön anspruchsvoll für kleine Kinder. Das ist ein wichtiges Konzept, das Kinder bereits früh verstehen können.
Wir können Kindern helfen indem wir ihnen weniger Zeug zumuten. Weniger zu haben ist dabei kein Zeichen mangelnder Liebe. Weniger Spielzeug aber dafür höhere Qualität, die länger hält und aus gesunden Rohstoffen besteht, ist ein Kernpunkt kindgerechter Kinderzimmer. Purismus als Gegenbewegung zum Massenkonsum kann man lernen – bestenfalls gemeinsam mit dem eigenen Kind.
Dieser Beitrag wurde am 21.7.2019 veröffentlicht.
Quellen:
- http://www.dji.de/themen/jugend/taschengeld.html (Stand 21.6.2019)
- http://www.buergerliches-gesetzbuch.info/bgb/110.html (Stand 23.6.2019) Kids VA 2015
- Verbraucher Analyse im Auftrag der Egmont Ehapa Media GmbH
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