Rotho Babydesign das Interview zur Bio-Linie der Babyausstattung
In diesem Interview befragen wir den bekannten Hersteller für Babyausstattung Rotho Babydesign zu seinem Engagement bei seiner Bio-Linie. Denn als Erster hat Rotho eine ökologische Alternative zu den sonst rein erdölhaltigen Töpfchen und Babywannen geschaffen, welche alltagstauglich sind und aus einem Bio-Kunststoff bestehen. Lesen Sie über das aufwendige Verfahren und die besonderen Materialien.
Direkt zur Bio-Linie von "Rotho Babydesign" gelangen Sie hier.
Wir kennen „Rotho“ als ein sehr großes Unternehmen mit vielen Bereichen und Bezug zu Deutschland und der Schweiz. Bitte stellen Sie sich kurz vor.
Rotho: Der Name „rotho“ bezieht sich auf die Anfangsbuchstaben von Robert Thoma, der vor mehr als 125 Jahren im Schwarzwald eine Firma für hochwertige Gebrauchsgegenstände gründete, die damals noch aus Holz gefertigt wurden. Daraus erwachsen ist die heutige Rotho Gruppe mit Standorten in Deutschland und der Schweiz. Produziert wird ein breites Sortiment an benutzerfreundlichen Kunststoffprodukten für Küche, Haushalt und Büro. Das Unternehmen gehört in der Branche zu den führenden Herstellern in Europa. Die Rotho Babydesign GmbH steht für hochwertige, zuverlässige und sichere Qualitätsprodukte für Babys und Kleinkinder. Vom Fläschchen über den Windeleimer bis zur Badelösung bietet Rotho Babydesign clevere Lösungen für Eltern und Kind.
Ein Töpfchen von Rotho Babydesign findet man eigentlich fasst in jedem Haushalt, doch es gibt noch etwas was nicht jeder hat, richtig?
Rotho: Ja, genau, denn zum Qualitätsverständnis von Rotho Babydesign gehört es seit jeher, Produkte für höchste Ansprüche anzubieten. Obwohl immer mehr Eltern Wert auf nachhaltig angelegte Produktkonzepte legen, gab es in diesem Bereich bislang keine Wahl. Mit unserem Bio-Töpfchen, das rein aus natürlichen Rohstoffen produziert wurde und vollständig biologisch abbaubar ist, können wir jetzt eine echte Alternative bieten. Der Kindertopf ist Teil der weltweit ersten Bio-Pflegelinie zu der auch eine ergonomisch geformte Wanne und ein praktischer WC-Sitz fürs Toilettentraining gehört. Mit dieser Bio-Linie haben wir eine Kollektion entwickelt, die die Ressourcen der Erde kaum belastet und keine Spuren hinterlässt. Gleichzeitig sind die Produkte strapazierfähig und es gibt keine Zugeständnisse an die Funktion, so kann die Bio-Linie von Eltern und Kindern voll und ganz als Mehrwert erlebt werden.
Was gab bei Ihnen nach so vielen Babyprodukten den Ausschlag, eine Bio-Line ins Leben zu rufen?
Rotho: Rotho Babydesign ist Marktführer bei Spezialprodukten aus Kunststoff für Babys und Kinder. Und das natürlich nicht ohne Grund: Die Verbraucher verbinden mit der Marke Rotho Babydesign hohe Qualität und ansprechendes Design. Gleichzeitig sehen wir uns als Hersteller von Artikeln für unsere Jüngsten besonders in der Pflicht, die Zukunft zu sichern, indem wir verantwortlich mit den endlichen Stoffen unserer Erde umgehen. Hier entsprechende Trends zu setzen, verstehen wir als Verpflichtung und dies treibt uns an.
Wir konzipieren Produktionsprozesse so, dass wir ökologische und ökonomische Erfordernisse in Einklang bringen. Beispielsweise produzieren wir neben der Bio-Linie alle Pflegelinien aus 100% recyclingfähigem Polypropylen. Deshalb war für uns auch früh klar: Rotho Babydesign soll die erste Marke sein, die ressourcenschonende und biologisch abbaubare Kunststoff-Produkte im Pflegebereich anbietet.
Die Entwicklungsarbeit hat insgesamt drei Jahre gedauert, also viel Zeit in Anspruch genommen und viel Geld gekostet. Wir haben uns zunächst einen kompetenten Partner gesucht, der auf Biokunststoffe spezialisiert ist. Schnell haben wir festgestellt: Das Vorhaben ist enorm und die Herausforderungen sind groß.
Unsere Maßgabe war stets: Kein Kunde soll auf die gewohnte Rotho-Qualität verzichten müssen. Dieser Anspruch hat uns manchmal an die Grenzen gebracht. Denn Bio-Kunststoff ist anders zusammengesetzt als konventioneller Kunststoff und hat damit andere Eigenschaften. Und die waren nicht immer vorteilhaft für unsere Zwecke. Um nur ein Beispiel zu nennen: Ein Topf muss natürlich urinfest sein und der aggressiven Harnsäure Stand halten können. Dies stellt sich beim Bio-Kunststoff, der sich eben schneller auflöst, als Problem dar. Unsere Entwickler und die Experten unseres Partners haben viele, viele Stunden getüftelt, um hier eine gute Lösungen anbieten zu können.
Der heutige Bio-Kunststoff besteht zu 95% aus natürlichen Rohstoffen. Davon sind mehr als 70% Zucker aus nachwachsenden Pflanzen. Weitere 20% setzen sich aus verschiedenen Mineralien zusammen. Der verbleibende Rest ist ein fossilbasierter Werkstoff, der sich wie alle Bestandteile des innovativen Materials zu 100% im Erdreich rückstandsfrei abbaut.
Das hört sich nach einem schweren Weg an. Funktionierte dies aufgrund Ihrer Erfahrung im Bereich von Babyprodukten aus Kunststoff von Beginn an oder gab es auch Rückschläge auf dem Weg zum Erfolg?
Rotho: Anfangs haben wir einen Bio-Kunststoff aus Holz ausprobiert, das ging nicht, weil kleine Partikel unsere Spritzgusswerkzeuge verstopft haben und wir einen enorm hohen Wartungsaufwand hatten. Dann gingen wir auf einen auf Mais basierten Kunststoff über und als wir unsere Linie auf der Kind und Jugend 2011 erstmals präsentierten, waren wir sehr stolz auf unsere Leistung: Wir konnten einen Kunststoff vorweisen, bei dem mehr als fünfzig Prozent aus natürlichen Rohstoffen bestand, gleichzeitig waren wir uns klar darüber, dass wir erst ein Stück des Weges geschafft hatten. Nur durch permanente Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist es uns dann gelungen, innerhalb ganz kurzer Zeit, den Anteil an natürlichen Rohstoffen auf 95 % zu erhöhen. Somit gelingt es uns also, einen Werkstoff zu verarbeiten, der auch zu 95 % frei von Erdöl ist. Dies ist wahrlich ein großer Fortschritt!
Wenn Sie von einem schweren Weg sprechen, spielen natürlich auch die höheren Rohstoff- und Produktionspreise eine nicht unerhebliche Rolle. Für die große Masse der Kunden ist eines der wichtigsten Argumente immer noch der Preis und dann liegen Bio-Kunststoffe erst dann vorn, wenn die Erdölpreise wieder kräftig steigen. Bis der Endverbraucher sagt, „ich will auf jeden Fall Bio“ dauert es noch. Aber die Zahl der verantwortungsbewussten Eltern steigt und wir sind uns sicher, dass sich unser Engagement in Zukunft für alle Seiten auszahlen wird.
Über den Mehrwert der Bio-Linie für das Kind waren wir uns schnell bewusst, doch schauen wir auch darüber hinaus. Was hat die Umwelt z.B. von einer Bio-Badewanne für Babys?
Rotho: Damit wir zukünftig in der Lage sein können, konventionellen Plastik komplett zu ersetzten, bedeutet das, sich auf den Weg zu machen, auch wenn die Rahmenbedingungen noch nicht optimal sind. Der Schritt weg vom Mais, hin zu einem Rohstoff wie Zucker, der ernährungsphysiologisch überflüssig ist, ist uns bereits gelungen.
Aber natürlich fehlt es noch an einer konsequent ausgebauten Recycling-Kette. Das hängt sicher auch mit den noch immer geringen Mengen an Bio-Kunststoffen gegenüber herkömmlichem Plastik zusammen, dennoch versuchen wir auch hier entsprechenden Einfluss zu nehmen.
Doch auch bei der Entsorgung über den normalen Hausmüll wird bei der Verbrennung schon jetzt nicht mehr CO2 freigesetzt, als in den pflanzlichen Bestandteilen gebunden war und letztendlich ist jede Art der Entsorgung aus Umweltaspekten als unkritisch zu betrachten: unsere Bio-Linie zersetzt sich komplett und stellt keine Gefahr für Gesundheit von Mensch und Tier dar.
greenstories: Auch wenn Bio-Kunststoffe nicht im Garten vergraben, sondern über den normalen Hausmüll zu entsorgen wären, würden wir doch für ein zweites Leben dieser tollen Babyprodukte plädieren. Ein Töpfchen oder Ihre Baby-Badewanne lässt sich auch wunderbar verschenken und sogar weiter verkaufen, wenn sie einmal ihren Einsatz abgeschlossen haben.
Die Rotho Bio-Line ziert ein süßer Frosch namens „Patu“. Erzählen Sie bitte mehr darüber!
Rotho: Bio soll heute nicht mehr aussehen wie „Bio“ sondern auch hier erwartet der Kunde zu Recht attraktive, schön aussehende Produkte. Mit dem frech fröhlichen PATU erhalten Wanne, WC-Sitz und Topf ein unverwechselbares Gesicht, das die Augen von Klein und Groß zum Leuchten bringt: „Hey, ich bin dein Freund“ signalisiert der winkende Frosch und die Sonne freut sich gleich mit!“
Dass der Frosch nicht nur optisch überzeugt sondern auch jede Menge Werte transportiert, hängt an dem tollen Konzept, dass damit verbunden ist.
Wie wir erfahren durften, ist „Patu“ mehr als nur eine gelungene Verzierung der Bio-Line, nämlich eine eigene Marke, welche für in Eigenregie hergestellte, ökologische Babybekleidung und Bücher steht. Wie kamen Sie beide zusammen?
Rotho: „PATU steht für Nachhaltigkeit, Ökologie und Fairness – aber auch für den „oh, wie süß“ Effekt, sagt Andrea Neudeck, „Mutter“ der Marke PATU. „Jedes Produkt, das nachhaltig produziert und gekauft wird, ist ein wichtiger Schritt in Richtung saubere und gesunde Umwelt und für unsere Kinder. Denn sie ist unsere Zukunft.“ Mit dieser Botschaft, ihrem Konzept und Ihren Produktideen hat uns Frau Neudeck von Anfang an begeistert und schon früh war klar, wir möchten gemeinsame Synergien nutzen.
Denn ebenso wie Frau Neudeck sind wir davon überzeugt, dass ökologische und faire Kinderprodukte der einzig konsequente Schritt in die Zukunft sind. Wir möchten der heutigen Elterngeneration und ihren Kindern einen echten Mehrwert bieten, indem wir ehrliche und nachhaltige Produkte herstellen. Eltern sollen dabei die Sicherheit haben, dass alle verwendeten Materialien völlig unbedenklich sind und das zu einem bezahlbaren Preis. - PATU ist also sozusagen Botschafter in eigener Sache.
greenstories: Auch wir dürften Patu bereits 2014 kennen lernen und merkten schnell dieselbe Leidenschaft für schadstofffreie Kinderprodukte und das Bestreben nach Qualität. So zog auch Patu mit der Babymode und den Büchern zusammen mit der Bio-Line von Rotho Babydesign in unser Sortiment ein. Es passt einfach zusammen.
Welchen Ausblick möchten „Rotho babydesign“ und „Patu“ uns mitgeben, worauf dürfen wir uns freuen?
Rotho: Wir freuen uns sehr, dass das Interesse am PATU-Sortiment und unserer Bio-Linie stetig wächst. Denn immer mehr Eltern legen Wert auf Nachhaltigkeit und sind auch bereit, diesen Mehrwert zu honorieren.
Wie in den PATU-Geschichten in Froggolina dreht sich auch bei der Entwicklung solcher Produkte viel um Lernen und Entdecken. Ein wenig Abenteuerlust ist gefragt, es wird experimentiert, nicht alles gelingt von Anfang an, dennoch sind wir guter Dinge, dass sich das gemeinsame Engagement lohnen wird. Und ein Bisschen geht es uns dabei wie dem Froschjungen PATU, der davon träumt, ein großer Held zu sein.
Seitens Rotho Babydesign wird es deshalb voraussichtlich schon in naher Zukunft weitere Produkte im Bio-Bereich geben. Wann genau das sein wird, hängt noch ein Bisschen von unseren hoch motivierten Ingenieuren ab, doch wir sind zuversichtlich, dass wir im Herbst 2016 anlässlich der weltgrößten Kind- und Jugendmesse in Köln eine um einige Produkte erweitere Kinder-Badkollektion präsentieren können.
greenstories: Wir bei greenstories begrüßen, ein solches Engagement sehr, denn wir wissen, dass etwas richtig zu machen meistens ein schwerer und teurer Weg ist. Aber, es ist der richtige Weg und den begleiten wir von Anfang an mit! Insbesondere dann, wenn solche positiven Beispiele wie die Bio-Line von Rotho Babydesgin voran gehen und weder Kosten und Mühen gescheut werden, um schöne alternative Produkte alltagstauglich zu machen.
Aus diesem Grund haben wir bei Rotho bereits eine Wunschliste mit Produkten aus der Bio-Line abgegeben, welche wir bisher sehnlichst vermissen. Und, konsequent wie wir bei greenstories sind, warten wir auf die fleißigen Ingenieure, denn eine konventionelle Zwischenlösung, nur um etwas zu verkaufen, kommt bei uns nicht in unser sorgfältig ausgesuchtes Sortiment. Auch haben wir bereits das Signal gegeben, dass wir auch weiterhin den Weg gemeinsam bestreiten wollen und das Rotho-Sortiment, sobald möglich, weiter ausbauen werden.
Herzlichen Dank an das Rotho-Team für das ausführliche Interview und für den tollen Einblick der uns hier gewährt wurde. Dieser hat uns erneut gezeigt, dass die Entwicklung eines nachhaltigens und ökologischen Produkts sehr viel Ausdauer, Motivation und letztlich auch Geld kostet. Deutlich wird auch, dass wir nicht nur bei Lebensmitteln und Babymode in den ökologischen Bereich vorgedrungen sind, sondern inzwischen auch bei der Babyausstattung eine Wahl besteht. Der höhere Preis ist dabei keineswegs einfach ein "Bio-Aufschlag", sondern ist den besonderen Materialien und der sehr aufwendigen Produktion geschuldet.
Sie möchten mehr über Sauberkeitserziehung erfahren, dann lesen Sie unseren Ratgeber "Wie Sie ihr Kind trocken bekommen" und klicken hier.
Dieser Beitrag wurde am 29.5.2016 veröffentlicht.
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