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Natürlich Zahnen – So helfen Sie Ihrem Kind

Geschätze Lesezeit: 6 Minuten

Schlaflose Nächte gehören zum Elternsein dazu. Frisch gebackene Eltern haben es manchmal wirklich nicht leicht und man sieht Ihnen die kurzen Nächte deutlich an. Gerade beim Zahnen haben einige Babys Schmerzen und weinen entsprechend häufiger. In diesem Artikel wollen wir von greenstories auf die Phasen des Zahnens näher eingehen. Wann beginnt das Zahnen und wie lange dauert es an, bis alle Milchzähne durchgebrochen sind? Nützliche Tipps und natürliche Zahnungshilfen sollen Ihnen und Ihren Kleinkindern diese Zeit erleichtern. Natürlich Zahnen ohne Chemiekeule und Schmerzmittel stehen dabei im Fokus des Artikels. 

In welchem Alter beginnen Babys mit dem Zahnen?

Wann die ersten Milchzähne durchbrechen ist von Kind zu Kind verschieden. So zahnt das eine Kind schon mit 3 Monaten, das andere Baby wartet mit fast 6 Monaten immer noch auf den ersten Zahn. Die letzten Milchzähne können erst im Alter von 3 Jahren durchkommen. Meistens zeigen sich die unteren mittleren Schneidezähne zuerst. Keine Sorge, wenn es bei Ihrem Liebling anders ist, denn natürlich verläuft das Zahnen nicht bei allen gleich. Damit Ihr Baby auch "kraftvoll zubeißen" kann, sorgt Mutter Natur dafür das im Anschluss auch die oberen mittleren Schneidezähne wachsen. In der Regel brechen immer zwei Zähne gleichzeitig durch. Die oberen und unteren seitlichen Schneidezähne bahnen sich ihren Weg zwischen dem 9. und 16. Lebensmonat. Danach bilden sich die Eckzähne aus und zu guter Letzt folgen die Backenzähne. Bei den Backenzähnen ist das Kind schon zweieinhalb bis drei Jahre alt. Da Mädchen häufig früher entwickelt sind beginnen sie oft auch eher mit dem Zahnen als Jungen. Normalerweise haben aber alle bis zu ihrem 3. Lebensjahr ein vollständiges Milchzahngebiss mit 20 Zähnen, bestehend aus 8 Schneidezähnen, 4 Eckzähnen und 8 Backenzähnen.

Trauriges Kind mit Schmerzen durch das Zahnen
Zahnen kann für viele Kinder schmerzhaft sein.

Woran erkennen Eltern das ihr Kind anfängt zu Zahnen?

Einige Kinder haben vermehrten Speichelfluss und sabbern bevor das Zahnen beginnt. Manchen Babys bereitet das Zahnen überhaupt keine Probleme und andere leiden regelrecht. Jedes dieser kleinen Erdenbürger ist individuell und so lässt sich keine Prognose stellen, wie es dem eigenen Kind beim Zahnen ergehen wird. Abwarten und Ruhe bewahren hilft dabei. Vor allem aber sollten Eltern nicht in Sorge geraten, wenn ihr Kind etwas später mit dem Zahnen beginnt.

Das sind mögliche Symptome beim Zahnen:

  • das Baby sabbert vermehrt,
  • manche Kinder bekommen Ausschlag und leichtes Fieber,
  • das Kleinkind weint häufig,
  • Kinder beißen und kauen auf ihren Händen, Spielzeug oder Stoff herum,
  • der Säugling schläft sehr schlecht und unruhig,
  • das Zahnfleisch ist geschwollen und gerötet.
Baby mit Hand im Mund
Kaut das Baby auf seiner Hand, ist das ein typischer Hinweis für beginnendes Zahnen.

Schmerzmittel vermeiden, damit das Kind natürlich Zahnen kann!

Viele Kleinkinder haben Schmerzen beim Zahnen. Wenn die Schmerzen so stark sind, dass sie Ihr Baby deutlich einschränken, sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen. Fragen Sie ihren Kinderarzt nach natürlichen Heilmitteln, in Form von Globuli oder Bachblüten. In der Regel kann man auf Schmerzmittel verzichten. Es gibt einige Produkte, die dem Baby auf natürlichem Weg Erleichterung beim Zahnen verschaffen. Ein so kleiner Körper sollte noch nicht mit vermeidbaren Medikamenten belastet werden. Die nachfolgenden 5 Tipps sind allesamt natürlich und helfen, das Zahnen gut zu überstehen.

Natürlich Zahnen: 5 Tipps für frisch gebackene Eltern!

Kinder, die Zahnen möchten Kauen! Dafür stecken sie sich Spielzeug, Tücher oder sogar die ganze Faust in den Mund. Durch das Kauen wird der Druckschmerz im Gaumen und am Zahnfleisch abgeschwächt. Eine sinnvolle Unterstützung bieten sogenannte Beißringe. Diese gibt es in unterschiedlichen Formen und Materialien, wir bevorzugen die natürliche Variante aus reinem naturbelassenem Holz oder 100 % Naturkautschuk. Beide Materialien sind zuverlässig schadstofffrei und können bedenkenlos genutzt werden.

Bild von einem Kindermund mit Zähnen, die dabei sind, zu wachsen
Babys erste Zähnchen sind zu sehen.

1. Mit Beißringen aus Holz oder Naturkautschuk natürlich Zahnen

Beißringe sind bestens geeignet, um den natürlichen Reflex des Kauens zu unterstützen. Bio- und Öko-Beißringe aus 100 % Naturkautschuk bieten dabei eine natürliche Möglichkeit, die Schmerzen beim Zahnen zu lindern. Beißringe aus naturbelassenen, FSC zertifizierten Hölzern sind ebenso sehr beliebt. Das dabei verwendete Holz wird entweder unbehandelt oder mit natürlichem Bienenwachs imprägniert verwendet.

Eltern, denen die klassische Form des Beißringes nicht zusagt, finden sicher an dieser zuckersüßen Giraffe von Vulli gefallen. Auch hier wurde 100 % Naturkautschuk verwendet, ein Material, das weich und angenehm am Zahnfleisch wirkt.

2. Kühlen verschafft Linderung beim Zahnen!

Schmerzen sind ganz natürlich beim Zahnen und können durch Kühlen gemildert werden. Der Beißring aus Naturkautschuk kann im Kühlschrank leicht gekühlt werden. Ins Gefrierfach sollte er nicht, da dies zu Kälteschäden am Material führen kann und auch für Ihren kleinen Liebling könnte der Beißring zu kalt sein. Die klassischen Kühlbeißringe gibt es leider nicht aus rein natürlichen Materialien. Schadstofffreie Alternativen finden Eltern u.a. bei der Firma reer. Rein natürlich und dazu noch günstig kann man sich auch selbst ein kühlendes Kauprodukt schaffen. Eine gekühlte Karotte oder Gurkenscheibe ist ebenso effektiv, wie ein Kühlbeißring und unterstützt das Baby zu 100% natürlich beim Zahnen.

3. Natürlich Zahnen mit der Veilchenwurzel

Ein erprobtes und von Hebammen empfohlenes Hausmittel für natürliches Zahnen ist die Veilchenwurzel. Eine biologische Zahnungshilfe, die beim Durchbrechen der Zähne unterstützt. Durch das kauen auf der Veilchenwurzel speichelt das Kleinkind die Wurzel ein. Dabei werden schmerzlindernde Inhaltsstoffe der Veilchenwurzel freigesetzt. Somit wird dadurch nicht nur den Druckschmerz massiert, sondern über freigesetzte ätherische Öle auch der Schmerz gedämpft. Viele Eltern empfehlen die Veilchenwurzel weiter und schwören auf dieses natürliche Produkt beim Zahnen. Ihre leicht betäubende Wirkung ist allerdings bei Nichtanwendern umstritten. Die Veilchenwurzel kann durch Abkochen desinfiziert werden, einigen Eltern ist das nicht keimfrei genug und sie verzichten deshalb lieber auf diesen wirksamen Helfer.

Produktfoto von einer Bio-Veilchenwurzel an einer Kordel
Bio-Veilchenwurzel mit Kordel für natürliches Zahnen.

4. Natürliche Linderung beim Zahnen mit Kamillentee

Bei starker Rötung des Zahnfleisches oder auch Schwellungen hilft Kamillentee. Kamille wirkt entzündungshemmend und beruhigt das Zahnfleisch. Das Baby kann den Tee einfach ungesüßt mit dem Fläschchen zu trinken bekommen. Ebenso können Sie mit einem getränkten Wattepad die empfindlichen Stellen am Zahnfleisch vorsichtig abtupfen. Bei regelmäßiger Anwendung unterstützt Kamillentee rein natürlich das Zahnen.

5. Hautausschlag vorbeugen

Beim Zahnen haben viele Kleinkinder vermehrten Speichelfluss. Das kann zu Hautirritationen und Ausschlag im Gesicht führen. Zu den natürlich auftretenden Schmerzen beim Zahnen muss das Baby sich auch noch mit juckender und schmerzender Haut herumärgern. Das viele Babys gerade in dieser Zeit nicht die bestgelauntesten sind, ist vollkommen verständlich. Eltern können bereits frühzeitig entgegenwirken, indem sie beispielsweise Bio-Kokosöl oder Baby-Öl auf die Haut auftragen. Diese wird dann weniger feucht und entsprechend auch nicht wund. Natürlich Zahnen ist möglich und mit Liebe und Geduld überstehen Eltern und Kleinkinder diese so wichtige Lebensphase gesund und munter. Babys, die abgelenkt sind, konzentrieren sich weniger auf den Schmerz. Beschäftigen Sie sich gerade in dieser Phase viel mit Ihrem Kind.

Eine Tasse mit Kamillentee und darin schwimmenden Blüten
Natürlich Zahnen: Eltern können mit Kamillentee Entzündungen am Zahnfleisch mindern.

Natürlich Zahnen: Wann sollten Eltern mit der Zahnpflege beginnen?

Ist der erste Milchzahn da, kann bereits mit der Zahnhygiene begonnen werden. Milchzähne lassen sich ganz natürlich mit einem Stofffinger pflegen. Neben der Reinigung massiert der Stofffinger auch das Zahnfleisch und lindert somit die Schmerzen. Hierzu wird er über den Finger gestülpt und leicht angefeuchtet. Die Zähnchen und das Zahnfleisch sollten mindestens zweimal täglich vorsichtig abgerieben werden. Ablagerungen, Fruchtzucker und Essensreste, die zu Milchzahn-Karies führen, können so vermindert werden. Die Stofffinger lassen sich übrigens im Dampfsterilisator keimfrei reinigen.

Frühzeitig Karies vermeiden!

Frühkindliche Karies ist gar nicht so selten. Milchzahn-Karies ist ein weit verbreitetes Problem bei Kindern unter 3 Jahren. Kinder sollten deshalb bereits beim Zahnen spielerisch an die Zahnhygiene herangeführt werden. Milchzahn-Karies hat häufig Auswirkungen auf das spätere Gebiss. Milchzahn-Karies kann durch eine entsprechende zuckerarme Ernährung, Zahnhygiene und Prophylaxe vermieden werden. Laut dem Bundesverband der Kinderzahnärzte, der in Zusammenarbeit mit der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) e.V. eine Gruppenprophylaxe für unter 3-Jährige durchgeführt haben, ist ein Zahnarztbesuch bereits nach dem Durchbrechen der ersten Milchzähne anzuraten.

Kleinkind beim Zähneputzen
Zahnpflege sollte schon bei den Milchzähnen beginnen, um Karies zu vermeiden.

Die Auswertung der Gruppenprophylaxe ergab klare Empfehlungen für Eltern. Den kompletten Beitrag können Sie beim Bundesverband der Kinderärzte nachlesen. Nachfolgend haben wir die wichtigsten Punkte aufgeführt:

  • Bereits beim Durchbrechen des ersten Milchzahnes sollten Eltern mit der Zahnhygiene beginnen und einen Zahnarzttermin vereinbaren.
  • Spätestens ab dem 12. Monat ist eine einmal jährliche Vorstellung beim Zahnarzt zu empfehlen.
  • Morgens und abends mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta Zähne putzen.
  • Ab dem Alter von etwa 2 Jahren das Kind animieren, selbstständig unter Aufsicht die Zähne zu putzen.
    Bis zum 8. Lebensjahr sollte das Zähneputzen weiterhin kontrolliert und von den Eltern begleitet werden.
  • Zucker und zuckerhaltige / gesüßte Getränke und Speisen sollten weitgehend vermieden werden.
  • Eine ausgewogene Ernährung aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist empfehlenswert.
  • Wenn es der Mutter möglich, sollte das Kind in den ersten 6 Monaten gestillt werden.
  • Daumenlutschen vermeiden, dann lieber auf einen Stufenschaft-Schnuller umsteigen. Kinder sollten mit 2 Jahren auch vom Schnuller entwöhnt sein.
 

Lesen Sie hierzu auch unseren ausführlichen Ratgeber Zahngesundheit für Baby und Kinder

 

Dieser Beitrag wurde am 14.1.2020 hochgeladen. 

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